Satire darf alles…

… aber nicht alles ist Satire

Am 1. Dezember 2019 wollte ein Künstler bei einem K(l)einkunstpreis des Studierendenwerkes der Uni Freiburg einen Femizid besingen.

Ich bin aufgestanden, das sollten Sie alle tun.

Es ist keine Satire und kein schwarzer Humor, wenn man „(…) nonchalant über die Tötung seiner Freundin berichtet.“ (Stellungnahme der Auswahl-Jury)

Wenn mann in einem Song nonchalant (= entspannt, lässig, salopp, unbekümmert, locker) besingt, wie man die Freundin getötet hat und sie jetzt steif neben Brathänchen in der Tiefkühltruhe liegt, dann ist das alles außer Satire: Es ist frauenverachtend und hat mit schwarzem Humor nichts zu tun. Nicht nur die Art wie das Thema Femizid besungen und lächerlich gemacht wird, sondern auch das Setting hat mich schockiert: Sie hat ihn betrogen, Kurzschlussreaktion, selber schuld, „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragt er sie, Mord an ihr, höhnische Freude an ihrem Tod und zum Schluss soll auch noch die Mutter getötet werden? Hey das kann man sich ja gar nicht beschissener ausdenken! Das hat nichts mit Gesellschaftskritik zu tun, nichts mit entlarven von irgendwelchen Machtstrukturen. Es hat übrigens auch nichts mit Zensur zu tun gegen einen Femizid Song zu sein und es hat schon gar nicht mit der NS-Zensur zu tun. Auf die Idee muss man erstmal kommen!

Es ist keine Zensur bei der Auswahl von Künstler*innen darauf zu achten, dass Gewalt keine Bühne bekommt und keine Preise dafür zu verleihen: „(…) Die Zeit, in der die Meinungsfreiheit mit Zensur und Verboten eingeschränkt wurde, war das dunkelste Kapitel der Freiburger Universitätsgeschichte.“ (Stellungnahme der Universität)

Dass Menschen über dieses Lied lachen können, zeigt übrigens wie wenig sichtbar Gewalt an Frauen ist, obwohl jeden Tag ein Mann in Deutschland versucht seine (Ex)Partnerin zu töten und das jeden dritten Tag gelingt.

Wenn ein Künstler reimend besingt wie er eine Flüchtlingsunterkunft anzündet und überlegt wann die nächste dran ist, wenn er reimend singt wie er ein Kind vergewaltigt und dass es ja selbst schuld sei, wenn er reimend singt wie Geflüchtete im Meer ertrinken und das lustig findet, wenn er reimt aus der Position eines Amokläufers…

All das würde (HOFFENTLICH) alle Menschen schockieren.

Es ist übrigens irrelevant wie eine Diskriminierung „gemeint“ war. Wer zum Beispiel das N-Wort benutzt (Nach dem Motto: Es war ja nur Spaß!) der ist trotzdem nicht fein raus: Es bleibt rassistisch!

Was ist denn jetzt Satire?

Satire enthält 1. einen expliziten oder impliziten Angriff gegen beziehungsweise eine aggressive Kritik an einem Satireobjekt: das heißt vermeintlichen gesellschaftlichen Missständen, politischen Akteuren, Prozessen, Institutionen oder Ereignissen. 2. Erfolgt diese Kritik unter Verwendung von Humor und rhetorisch-künstlerischer Mittel wie jene der Verzerrung, Übertreibung oder Ironie. 3. bezieht sich Satire zumindest implizit mit ihrer Kritik auf ein gesellschaftliches Ideal, das in der Realität nicht erfüllt wird und von dem das oder der Kritisierte abweicht. Letzteres könnte man auch mit dem „moralischen Zeigefinger“ übersetzen.“ („Eine einheitliche Definition existiert nicht„, Patrick Gensing, tagesschau.de, 17.10.2019

Auf die Frage ob rassistische Beleidigungen also keine Satire seien, antwortet Anna Wagner in dem Interview weiter:Insbesondere in den Fällen von Poggenburg und Strache wird der Begriff der Satire, der immer auch Kunst- und Meinungsfreiheit repräsentiert und einen besonderen Schutz genießt, dazu herangezogen, moralisch grenzwertige Positionen und sogar diskriminierende Aussagen und Beleidigungen zu verbreiten. Ein ähnliches Muster habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Schwarzenegger bei der Analyse extremer rechter Facebookseiten und -gruppen beobachtet, die unter dem Begriff der Satire firmieren. Hierbei wird Satire und damit eine „es ist ja nicht so gemeint“-Rhetorik vorgeschützt, um die Grenzen des Sagbaren auszureizen.“ („Eine einheitliche Definition existiert nicht„, tagesschau.de, Patrick Gensing, 17.10.2019)

Man kann nicht mit Meinungs- und Kunstfreiheit jegliche Diskriminierung, Menschenverachtung, oder Beleidigung wegargumentieren. Ich liebe Satire und schwarzen Humor, aber mir kann niemand sagen, dass Wagner & Döring sich dessen bemächtigt haben. Sie haben einfach gemacht, was bis jetzt immer funktioniert hat. Die Leute lachen ja, zumindest manche. Noch. #KeineBühneFürGewalt Helft mir bitte dabei das zu ändern! Das Problem ist so viel größer als irgendein K(l)einkunstpreis!

(„El violador eres tú – Der Vergewaltiger bist du“ – komplette Performance in Freiburg„, uniCROSS, 10.12.2019)

Hier sind einige Kommentare, die unter der #KeineBühneFürGewalt Petition zu lesen sind:

Stephan Buchner:Seit Beginn dieses Jahres sind 166 Frauen, oder Mädchen durch Männer ermordet worden. In Europa stirbt alle dreißig Minuten eine Frau durch männliche Gewalt und das sind ausschließlich die Daten, die im Hellfeld der Betrachtung liegen, die Dunkelziffer dieser Femizide dürfte noch weit darüber liegen Gewalt ist zum übergroßen Teil männlich. Das belegt auch jede Kriminalitätsstatistik. Welchen Grund sollte es also geben sich innerhalb eines Kleinkunstwettbewerbs über Mörderische Gewalt an Frauen lustig zu machen? Das ist blanker, frauenverachtender Zynismus.

Holger Eismann:Frau Wiese spricht mir aus dem Herzen: Es ist beklemmend, sehr sogar. Auf der einen Seite werden die Verrohung der Gesellschaft, der Verlust von Empathie und Mitgefühl beklagt und auf der anderen Seite werden selbsternannten Künstler, die dieser Entwicklung unterschwellig und latent Vorschub leisten noch Preise verliehen. Die Preisverleiher dürfen sich fragen, wen und was sie damit ausloben und befördern wollen. Und sie stellen sich damit ins gesellschaftliche Abseits. Denn Kunstfreiheit hört dort auf, wo Menschen-(und Frauen-)rechte in Frage gestellt werden.

Michaela Dierolf:So wie es aussieht, gibt es in Deutschland immer mehr Personen die eine Meinung nicht von einer Beleidigung und von Menschenverachtung unterscheiden können und die Schund mit Kunst verwechseln. Armes Deutschland, Herr Hube hat Recht. Abitur und Studium, Diplom, Doktortitel und Professur scheinen vor Torheit nicht zu schützen.

Gabriele Seydel:In der Stellungnahme der Uni heißt es u.a.: „Die Kunst ist ein wirkmächtiges Mittel, um Themen auf ästhetischer Ebene zu verarbeiten……“ etc. Also wirklich, werte Uni- jetzt macht mal nen Punkt, weil von Ästhetik ist nun wirklich in diesen Texten und deren Darbietung keine Spur vorhanden. Entweder wollt IHR uns jetzt verscheißern oder Ihr habt eine Auffassung von Ästhetik, die mir – soviel weiß ich- nicht mehr einleuchten KANN, weshalb ich mich darum auch gar nicht erst zu bemühen brauche.

(…) Ich dachte bis jetzt, Unis hätten zumindest den Anspruch, ihren StudentInnen ein humanistisches Weltbild zu vermitteln, dazu gehört wohl zweifellos, daß man sich nicht auf die Verherrlichung von Gossenniveau (letzteres im übelsten Sinne ) herabläßt.

Ich wünsche mir (und allen anderen Frauen.), daß jemand kommt, die/der die richtigen Worte oder Taten findet, die diese Jury versteht, um ihre Fehl-einstellung zu berichtigen. Die sehen diese Themen offenbar als satirefähig an- haben also entweder noch nicht genug eigene Erfahrungen damit oder aber, was hoffentlich wahrscheinlicher ist, es mangelt an Grips und Anstand, diesen Themen den passenden Stellenwert zu geben. Welcher sich auf jeden Fall jenseits von angeblicher „Satire“, (…), einreihen sollte.

Es gibt Themen, die eignen sich ganz gewiß nicht für irgendeine Art von Satire und Belustigung, weil sie viel zu traurig sind. Vergewaltigungen und Femizid gehören dazu, werte Uni. (…) Diese Themen eignen sich grundsätzlich nicht, nicht mal ansatzweise, für Satire, Sarkasmus, schwarzen Humor u.s.w. Somit erfüllen diese Antikunstwerke zumindest den Tatbestand Beleidigung und verstoßen darüberhinaus gegen den Artikel 1 des Grundgesetzes, daß die Würde des Menschen unantastbar ist. Abgesehen davon, daß sowohl die Texte als auch die Bepreisung absolute Niveaulosigkeiten sind. (…)

Es ist höchst bedauerlich und beschämend für eine Uni, wenn man ihr so etwas erst sagen muß, denn diese Selbstverständlichkeit sollte normalerweise von der Uni selbst ausgehen.

Frank Flach:Liebe Frau Wiese,
im Bewusstsein ganz vieler Europäer ist, trotz eindeutiger Erfahrungen, nicht tief genug verankert, daß man für seine Würde , Meinungsfreiheit und anschließende Grundrechte auch tatsächlich kontinuierlich eintreten muß ! Es sind hart erkämpfte Werte, die nur zum Tragen kommen durch Menschen, die bereit sind Gesicht zu zeigen, sich persönlich angreifbar zu machen, wie Sie das hier tun.
Meine Unterstützung und vollen Respekt haben Sie. Weiter so !

Homophobie WITZIG?

(Zitiert aus dem Artikel „In die Fotze ballern – WITZIG?“, 04.04.2019) Ich habe mich schon im April 2019 intensiv mit der Frage auseinander gesetzt was Comedy eigentlich „darf“ und was da so zum guten Ton gehört. Während ich das Programm „Der Adolf in mir“ von Serdar Somuncu noch einmal anschaue um daraus zu zitieren wird mir schlecht. Meine Hände zittern und in mir krampft sich alles zusammen. Ich wünschte, Serdar Somuncu würde sein Comedy Programm, das durchaus auch viele gute und pointierte Inhalte hat, ohne homophobe Ausfälle machen, dann müsste ich den folgenden Mist nicht zitieren. Tut er aber nicht. Nach dem Motto: „Ich mache alle Minderheiten fertig“, verbreitet Serdar Somuncu seinen homophoben Scheiß und die Leute lachen. Die Frage ist wie lange noch?

Los geht es bei Minute 24:15

Es kommt darauf an was man vorher im Mund hatte. Scheiß Schwule. (Gelächter) Ich meine den Pflaume. Kommen nach Deutschland und nehmen uns Türken (unverständliches Geschrei) Ich bin durch und durch heterosexuell. Ich lasse mir doch hinten nichts reinstecken, da kommt bei mir was raus. (Gelächter) In was für einer degenerierten Gesellschaft leben wir, in der sich Männer gegenseitig irgendwelche Körperöffnungen größer und kleiner machen und wenn es nicht reicht sich sogar von Pferden nehmen lassen. (Gelächter) Nachdem sie den Gaul vorher mit Pheromonen eingerieben haben. (Gelächter) Weil sie geil werden auf nackte Pferde. Pferde sind in der Regel immer nackt und der Gaul hat auch keine Ahnung wo er aufhören muss, der zieht einfach durch: RAMMELN! (Gelächter) Und der Typ ist tot, vorher war er noch geil. (großes Gelächter) Jetzt ist er tot, aber geil tot. (Serdar Somuncu muss selber lachen)

Serdar Somuncu – Der Adolf in mir, 03.01.2016

Wenig später sagt er noch: „Je größer die Krise, desto banaler die Ablenkung. Deshalb hat es was von Mittelalter was wir gerade erleben, deshalb lohnt es sich zu hinterfragen.“ (Minute 25:30) Der einzige, der im Mittelalter stecken geblieben ist ohne zu hinterfragen und sich an homophoben „Witzen“ aufgeilt, scheint er selber zu sein.

Warum tut man das?

„Ich habe mich immer auf das Abstraktionsvermögen meiner Zuschauer verlassen. Jeder, der ein Theater betritt weiß, dass das was er sieht, nicht echt ist. Der Schauspieler spielt eine Rolle und er identifiziert sich mit ihr, damit der Zuschauer ihm glaubt, was er sagt. Mit dem Applaus endet diese Illusion. Ähnlich funktioniert es beim Kabarett. Jeder weiß, dass Kabarett von Ironie und Andeutungen lebt und dass der Kabarettist nicht immer unbedingt sagen muss, was er wirklich denkt. Wer das vorsätzlich missversteht, öffnet ein weites Feld von Anschuldigungen und Verdacht.“ (Serdar Somuncu, „Oliver Polack – eine Analyse, 05.11.2018)

Seine eigene Einstellung: „Ich beleidige flächendeckend. Erst wenn es alle trifft ist es gerecht verteilt. Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung“, ist für mich keine Entschuldigung. Die Einstellung: Ich mache mich eben über alle lustig und bin nicht verantwortlich für Missverständnisse ist doch kein Freifahrschein für Homophobie! Es wird übrigens nicht besser, als Somuncu von seinem eigenen „super geilen Schwanz“ erzählt und wie Deutsche „in der Dusche rubbeln, weil sie alle latent homosexuell“ sind. (Minute 51:10) Ich erspare euch die Details.

Kotz. 

In diesem Video steht Serdar Somuncu Rede und Antwort zum Vorwurf, dass er ein Problem mit Homosexuellen habe:

Am weltweiten Tag gegen Homophobie trifft Michi Koppel, ein Reporter von on3 Serdar Somuncu in München. Das Gespräch beginnt damit, dass Somuncu feststellt, dass ein Tag gegen Homophobie ja eine doppelte Verneinung sei. Genau das ist es, ansonsten wäre es ein Tag für Homophobie und die will ja keiner (zumindest wünsche ich mir das!) haben. „Dafür gibt es einen internationalen Tag?“ Ja genau, zum Glück. „Ah, dann ist die schwule Bewegung noch nicht am Ziel? Warum fragst du mich das?“ Mensch Serdar, denk doch mal nach! Der Reporter fragt dich das gerade, weil es eine Chance ist für dich zu sagen, dass du nicht homophob bist. Stattdessen bekräftigst du dieses Bild mit deinen Antworten. Ja, die Lesben- und Schwulenbewegung ist noch nicht am Ziel, auch wenn 1994 Homosexualität in Deutschland (endlich) straffrei gemacht wurde. Weltweit werden homosexuelle Menschen diskriminiert, verfolgt, getötet.

Anstatt irgendwie sinnvoll auf den Homophobie Vorwurf einzugehen, redet Somuncu den Vorwurf klein, nach dem Motto er sei einfach nicht verantwortlich für die Missverständnisse, die aus seiner Arbeit entstehen. Außerdem habe er ja auch schon zahlreiche Preise „für Gegentoleranz und für mehr Verständnis unter unterschiedlichsten Völkergruppen“ (Minute 1:39) bekommen. Gemeint ist hier wohl der Preis für Toleranz und Zivilcourage im Jahr 2011. Das mag ja alles sehr lobenswert sein, doch das eine macht das andere leider nicht besser. Überhaupt sei es merkwürdig, konstatiert Somuncu, dass sich die Leute immer nur über ihre eigene Diskriminierung beschweren und nicht über die der anderen:

Stattdessen werde „Lobby-Echauffage“ betrieben, und es sei eines seiner Ziele, „dies zu entlarven“. Das Problem ist nur: Die wenigen Ausschnitte, die der BR-Beitrag aus dem Schaffenswerk Somuncus zusammenfasst, zeigen keine Witze auf Meta-Ebene, wie er behauptet, sondern homopbobe Schenkelklopfer, die doch eher seine als die Homophobie des Publikums entlarven. Und was soll die Meta-Ebene überhaupt sein? Wenn Somuncu derart missverstanden werden kann, hat er ein Problem, nicht Niggemeier. (nb, „Serdar Somuncu weist Homophobie-Vorwurf zurück“, 19.05.2011)

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Auf den Artikel von Stefan Niggemeier „Serdar Somuncu“, antwortet ein Nutzer glamorama in einem Kommentar am 19. April 2011 sehr treffend:

Ich habe Somuncu vor einigen Jahren live erlebt — und auch mir ist das Lachen im Halse stecken geblieben, als zwischen seinen bissigen, immer in höchstem Maß ironischen Kommentaren plötzlich so ein schwulenfeindlicher Spruch kam. Auch ich hatte das Gefühl, dass der Spaß in diesem Moment verschwunden war und Somuncu das wirklich ernst meinte.

Ich weiß nicht was schlimmer ist: dass Menschen auch im 21. Jahrhundert noch homo-feindliche Witze machen, dass sie das in der Öffentlichkeit (auf der Bühne, in der Zeitung, im TV) machen dürfen, dass die Masse tatsächlich darüber lacht oder dass von denen, die nicht lachen, keiner lautstark widerspricht. (…)

Ich widerspreche. Vielleicht nur ganz leise und nur auf diesem Blog, aber ich widerspreche. Das hat nichts damit zu tun, dass ich keinen Humor habe. Das Programm von Serdar Somuncu habe ich mir zu Ende angeschaut, weil er durchaus auch viele spannende Sachen sagt.

Große Porno Pointen

Stefan Niggemeier schreibt in einem FAZ Artikel zu dem Thema:

In seinem Internetprogramm „Hate Night“ erzählt er, wie sehr es ihn vor Hella von Sinnen und Anne Will ekelt. Er hetzt darin so überzeugend gegen Lesben, dass es egal ist, ob er da womöglich eine Rolle spielt und das demaskierend meint: Die Show ist geilster Porno für Lesbenhasser. (Stefan Niggemeier, 17.04.2011, „Serdar Somuncu„)

Hier ist ein Ausschnitt aus einem Interview mit rp-online:

Anne Will scheint Sie auf jeden Fall zu verstehen. Ihre Figur aus der Hate Night hat sie ja wegen ihrer Homosexualität angegriffen. Kürzlich haben Sie Frau Will allerdings für die Arte-Reihe „Durch die Nacht mit…“ getroffen. (Sebastian Dalkowski, 19.03.2013, „Es ist nie gut, wenn Leute machen, was sie wollen“ rp-online)

Antwort von Serdar Somuncu:

„Allein dass ich mich in der Sendung mit ihr treffe, zeigt ja, dass das, was ich in der Hate Night gesagt habe, nicht wahr gewesen ist. Meine Figur ist in dieser Passage klar ironisch. Aus der Perspektive eines heterosexuellen, ziemlich sexistischen Mannes beschwere ich mich über lesbische Frauen, die uns nicht mehr in Anspruch nehmen wollen, weil sie sich selbst genug sind. Da bediene ich ganz klar Klischees, wenn ich zum Beispiel sage „Ich mag die alle nicht, aber wenn sie in Pornos an sich herumfummeln, finde ich es geil“. Ich habe ja für Anne Will gesprochen, indem ich vorgemacht habe, wie Leute schlecht über sie reden.“

Mag ja sein, dass dieser Teil für dich „klar ironisch“ war. Erklär mir bitte noch einmal dieselbe klare Ironie an dem Pferde “Witz“ in dem der Mann totgeil war. Mir blieb der Witz und die Ironie (?!) nämlich im Hals stecken.