Klimawandel und Klitoris #maketheclitorisGREATagain

Was die Klitoris mit dem Klimawandel zu tun hat

Mal davon abgesehen, dass beide Worte mit „Kli“ anfangen, haben die Klitoris und der Klimawandel ganz schön viele Gemeinsamkeiten.

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Wissenschaftliche Fakten

Sowohl die Klitoris, als auch der Klimawandel sind durch wissenschaftliche Fakten belegbar. Ich glaube nicht an die Klitoris. Ich weiß, dass es sie gibt und vertraue auf medizinische Studien siehe „Anatomy of the Clitoris“. Wir brauchen übrigens mehr davon, die Wissenschaft hat sich lange Zeit reichlich wenig für die Klitoris interessiert! Ich glaube auch nicht an den Klimawandel, sondern ich weiß, dass 97% der Klimaforscher*innen weltweit keinen absoluten Blödsinn machen, sondern ihre Arbeit.

Zwei Meilensteine der Forschung

1824 entdeckte Jean Baptiste Joseph Fourier den Treibhaus Effekt, weil er sich die Energiebilanz verschiedener Planeten angeschaut hat und verstehen wollte, warum die Planeten unterschiedliche Temperaturen haben. In dem ZEIT Artikel „Die Erde im Schwitzkasten“ schreibt der Autor kurz vor der Weltklimakonferenz, die 2015 in Paris stattfand:

Seit fast 200 Jahren kennen wir den Treibhauseffekt. Seit mehr als einem Jahrhundert debattiert die Menschheit über die Wirkung von Kohlendioxid. 50 Jahre ist es her, dass die erste Klimawarnung an die US-Regierung erging. Jetzt beginnt in Paris der Klimagipfel. Man wird die Sanduhr nicht noch einmal umdrehen können.

„Die Erde im Schwitzkasten“, , ZEIT ONLINE, 28. November 2015

1844 also zwanzig Jahre nach Entdeckung des Treibhaus Effektes zeichnete der Arzt Georg Ludwig Kobelt eine anatomisch korrekte Darstellung der Klitoris in welcher er erektiles Gewebe, Blut- und Nervenbahnen korrekt beschrieb. Diese wissenschaftliche Darstellung hat zwar nicht die populäre Meinung der Zeit verändert, so wie auch Joseph Fury mit seinen Entdeckungen erst einmal nichts veränderte, aber immerhin zeigte es ein akkurates Bild und war aus heutiger Sicht ein Meilenstein in der Forschung.

FridaysForFuture

Über hundert Jahre später

1990 veröffentlicht der Weltklimarat IPCC den ersten Report „mit einer Expertise von mehreren Hundert Hauptautoren, bis zu 2.500 Fachgutachtern und Zehntausenden Fachkommentaren.“ („Die Erde im Schwitzkasten“, ZEIT ONLINE, , 28. November 2015)

Schon der erste IPCC-Report diagnostiziert den „menschengemachten“ Klimawandel. Zwei Jahre später wird er zur Grundlage der berühmten Klimarahmenkonvention von Rio.

(„Die Erde im Schwitzkasten“, ZEIT ONLINE, , 28. November 2015)

Das Wissen um den Klimawandel besteht schon seit 1956:

1956 veröffentlicht er in der Fachzeitschrift Tellus seine Kohlendioxid-Theorie des Klimawandels. Kassandra erscheint zum ersten Mal – mit harten Fakten. Plass prophezeit Temperatur-Erhöhungen durch „menschliche Aktivitäten“ von je 1,1 Grad in den kommenden Jahrhunderten und erklärt: „Die Klimaveränderung könnte für künftige Generationen zum ernsten Problem werden.“

(„Die Erde im Schwitzkasten“, ZEIT ONLINE, , 28. November 2015)

Erst 1998 zeigt Hellen O’Connell, eine australische Urologin, dass Kobelt absolut Recht hatte und die innen liegende Struktur der Klitoris über 100 Jahre „vergessen“ wurde. Die Klitoris war doppelt so groß wie bislang in der Medizin angenommen, verrückt oder? Trotz dieser revolutionären Entdeckung bleibt es ruhig in den Medien, die Entdeckung der Klitoris ging zwischen anderen Nachrichten komplett unter. Noch heute, 20 Jahre nach dieser Entdeckung, hört man nicht sonderlich viel von der Klitoris. Was ist eigentlich mit Helen O’Connell, der Entdeckerin der Klitoris fragte sich die Journalistin Melissa Fyfe und schrieb den Artikel „Get cliterate: how a Melbourne doctor is redefining female sexuality“(Ich habe Helen O’Connell Im Sommer 2018 kontaktiert und mich für ihre Arbeit bedankt.)

It’s been 20 years since that ground-breaking scientific paper: where was she now? What new mysteries of female sexuality had she solved? Had someone given this woman an Order of Australia?

„Get cliterate: how a Melbourne doctor is redefining female sexuality“, The Sydney Morning Herald, Melissa Fyfe, 08.12.2018

1990 und 1998 wurden also zwei sehr wichtige Dinge wissenschaftlich belegt und veröffentlicht, die in der Wissenschaft schon seit über hundert Jahren für Furore sorgten: Die Klitoris und der Klimawandel. Die Ähnlichkeiten hören damit aber noch nicht auf. Es geht erst richtig los.

Menschengemachter Wahnsinn

Dürre, Fluten, Hungersnöte, der Klimawandel hat schon heute Auswirkungen auf die Lebensumstände von Menschen weltweit:

Abnehmende Wasserressourcen, Naturkatastrophen und geringere landwirtschaftliche Erträge schlagen immer mehr Menschen in die Flucht. Der Klimawandel ist einer der Treiber steigender Migration – und könnte bis 2050 bis zu 143 Millionen Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen.

„Fluchtursache Klima – Warum die Industriestaaten jetzt handeln müssen“, Thomas Jahn, Silke Kersting, Frederic Spohr, Handelsblatt, 02.08.2018 

Bei der Klitoris zeigt sich der menschengemachte Wahnsinn in Verstümmelung des Organs. 200 Millionen Frauen und Mädchen leben laut UNICEF weltweit mit Genitalverstümmelung, die Dunkelziffer könnte doppelt so hoch sein.

Geht mich doch nichts an?

Ach, wenn es ein bisschen wärmer wird bei uns, dann ist das doch nicht so schlimm.“ Klar, wenn man Ernteausfälle, hohe Waldbrandgefahr und Hitzesommer in Deutschland ausblenden kann, dann ist echt alles schwer in Ordnung. Dann kann man auch problemlos wie Nicola Beer von der FDP von sogenannten „Fake News“ twittern, wenn es um Extremwetterereignisse geht. Ein Käffcheeplausch mit Trump wäre wohl angebracht um mal so richtig schön über Fake News zu plaudern und zu betonen, dass es gerade im Mai schneit, obwohl sich doch die Erde angeblich erwärmt. (Liebe „Klimaskeptiker*innen“ das war ironisch gemeint. Ratzupaltuff.)

Warum Donald Trump nie zum Klimaschützer wird

Rebecca Solnit hat übrigens einen tollen Artikel in The Guardian zu dem Thema geschrieben: „Why climate action is the antithesis of white supremacy“. Sie sagt sehr treffend, dass man verstehen muss wie die Dinge miteinander verknüpft sind um die Dringlichkeit von Klimaschutz zu verstehen. Weiße Vorherrschaft sei jedoch eine Ideologie der Separation:

Climate change is based on science. But if you delve into it deeply enough it is a kind of mysticism without mystification, a recognition of the beautiful interconnection of all life and the systems – weather, water, soil, seasons, ocean pH – on which that life depends. It acknowledges that everything is connected, that to dig up the carbon that plants so helpfully sequestered in the ground over eons and burn it so that returns to the sky as carbon dioxide changes the climate, and that this changed climate isn’t just warmer, it’s more chaotic, in ways that break these elegant patterns and relationships. That chaos is a kind of violence – the violence of hurricanes, wildfires, new temperature extremes, broken weather patterns, droughts, extinctions, famines. Which is why climate action has been and must be nonviolent. It is a movement to protect life.

„Why climate action is the antithesis of white supremacy“, Rebecca Solnit, The Guardian, 19.03.2019

Irgendwo in… NEIN weltweit

Genitalverstümmelung, das wird doch nur irgendwo in Afrika gemacht.“ Nein. Leider ist FGM (Female Genital Mutilation) ein weltweites Problem. Leyla Hussein setzt sich seit Jahren als Aktivistin dafür ein, dass Mädchen vor dieser Praktik verschont bleiben. Sie sagt, dass Wissen ist da, aber wir müssen etwas tun und zwar überall!

65.000 Betroffenen Frauen in Deutschland

Auch in Europa leben betroffene Frauen und vor allem Mädchen in Communities, in denen sie noch heute (in Europa) von dieser grausamen Praktik gefährdet sind. Auch wenn Genitalverstümmelung verboten ist, wird sie weiterhin in den Herkunftsländern, oder in Europa illegal durchgeführt. Auch wenn die Prozentzahlen dank Aufklärungskampagnen und Gesetzen in einigen Ländern sinken, ist es immer noch ein menschengemachter Wahnsinn, der unsagbare Schmerzen und Trauma als Folge hat.

In Zukunft wird die Zahl der Betroffenen sogar noch steigen, davon geht sowohl UNICEF als auch die „Stiftung Weltbevölkerung“ in Hannover aus. Das UN-Kinderhilfswerk sieht zwar in einigen Ländern Fortschritte beim Eindämmen der Verstümmelungen, in den 30 betroffenen Ländern sank die Rate der Beschneidungen seit 1985 von 51 auf 37 Prozent. Besonders in Liberia, Burkina Faso, Kenia und Ägypten befürworte eine Mehrheit der Bevölkerung laut Autorin Cappa ein Ende der Praxis. In Kenia, Uganda, Guinea-Bissau, Nigeria und Gambia seien Genitalverstümmelungen bereits verboten worden.

„Mehr als 200 Millionen Frauen betroffen“, tagesschau.de,  08.03.2019

Beide Themen gehen uns etwas an und gerade als Menschen, die nicht unter den verheerenden Folgen leiden müssen, ist es wichtig sich für Veränderung stark zu machen. 

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Make the world GRETA again #100Jahrenixpassiert

Mit dem gelben Mantel und dem Pappschild sieht das irgendwie verdächtig nach Greta Thunberg aus. Das war Zufall. Trotzdem frage ich mich manchmal warum es so „radikal“ scheint, wenn man einfach nur Fakten zitiert und auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam macht. Greta Thunberg sagt nichts neues, sie sammelt nur was längst erforscht ist und packt es in eigene Worte. Plötzlich tut sich was auf der Welt!

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Anlässlich der #FridaysforFuture Bewegung gingen am 15. März 2019 weltweit 1,6 Millionen Schüler*innen in 2000 Städten in 125 Ländern auf die Straße. Währenddessen wird die #clitrevolution immer internationaler. Elvire und Sarah treffen in der vierten Episode der Serie „Clit Revolution“ die Künstlerin Sophia Wallace und tragen eine riesige Klitoris Statue bis vor den Trump Tower. Chapeau.

Make the clitoris GREAT again

Ich komme mir manchmal echt komisch vor, wenn ich über die Klitoris spreche. Nicht weil es peinlich ist, darüber zu sprechen, sondern weil absurd ist. Die Fakten sind seit so vielen Jahrzehnten/Jahrhunderten da und trotzdem sind viele anatomische Zeichnungen noch immer nicht auf dem neuesten Stand. Die Lizenz des 3D Klitoris Modell der Forscherin Odile Fillod ist zwar online frei verfügbar, aber es nutzen nur wenige Menschen dieses Angebot!

Es gibt viele Dinge, die mir lieber sind als auf der Straße Studierende zu fragen was denn dieses 3D Modell sei: „Hallo Klitoris!“ (uniTV Freiburg) Aber hey, irgendeine muss den Job ja machen!

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Ähnlich ist es beim Klimawandel: Die Zahlen der Forschung sind da, aber trotzdem steuern wir mit Karacho am Pariser Klimaabkommen und dem 1.5 Grad Ziel vorbei, wie man in der Sendung der Anstalt am 09.04.2019 sehr schön bildlich sehen konnte. Richard David Precht äußert sich auch zu dem Thema. Ich freue mich, dass fast 4 Millionen Menschen dieses Video gesehen haben. Er sagt nämlich im Gegensatz zu Felix Lobrecht sehr viele sinnvolle Sachen:

Lange Rede kurzer Sinn

Die Klitoris und der Klimawandel sind real, sie sind wichtig und betreffen uns ALLE. Übrigens kann man beides kleinreden und die Wichtigkeit von beiden leugnen.

Ja das geht, kein Spaß.

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Sei realistisch. Plane ein Wunder!